Singapur: ein paar Tage 'Asia light'

In Singapur angekommen ging es für uns zunächst für eine Nacht in das imposante Marina Bay Sands Hotel. Vom Zimmer aus hatten wir im 38. Stock einen beeindruckenden Blick auf die Marina Bay und die umliegenden Hochhäuser. Der berühmte Infinity Pool auf dem Dach ist zwar nicht weniger spektakulär, aber leider kein Ort der Ruhe oder Entspannung – überfüllt von Gästen, die vor der Skyline posieren, auf der Jagd nach dem besten Urlaubsschnappschuss. Handys, Kameras, Selfie-Sticks. Auch auf der öffentlichen Aussichtsplattform drängen sich Touristen für das beste Urlaubsfoto. 

Direkt hinter dem Hotelkomplex befinden sich die Gardens by the Bay – eine Art botanischer Garten mit übergroßen Bäumen aus Stahl und Kuppelbauten mit einheimischen und internationalen Pflanzen. Die Floral Fantasy Ausstellung erinnert unter anderem an deutsche Gärten: Weihnachtssterne, Rosen, Dahlien. Auch im Flower Dome finden sich Pflanzen aus allen Ländern, denn die Kuppelbauten kühlen anstatt zu wärmen. Aktuell dominiert im Flower Dome aber der Weihnachtskitsch mit Tannenbäumen, übergroßen Geschenken und fliegenden Rentieren. Zu empfehlen ist aber ein Besuch des Cloud Forest, der Planzen aus der tropischen Hochebene mit einem riesigen künstlichen Wasserfall beherbergt. Während der Weihnachtszeit gibt es auf dem Gelände auch noch einen Weihnachtsmarkt – mit Buden, künstlichem (Schaum)Schnee und Weihnachtsliedern. 

Neben dem Marina Bay Sands Gebäude befindet sich das Art Science Museum in einem blütenförmigen Konstrukt. Sehr zu empfehlen ist die Ausstellung 2219 – Future Imagined, eine Reise in die Zukunft vor dem Hintergrund der klimatischen Veränderungen. Über die Helix Brücke kann man an der Marina entlang zum Merlion wandern, dem Wahrzeichen Singapurs. Von der Terrasse der Mikrobrauerei LeVel33 im 33. Stock aus hat man einen schönen Blick auf die Marina Bay.

Die klassischen Touristenhotspots sind Marina Bay, die trubelige Einkaufsmeile Orchard Road, das Ausgehviertel Clarke Quay, die Viertel Little India und Chinatown und die Vergnügungsinsel Sentosa Island. Der wunderschöne botanische Garten beherbergt neben der nationalen Orchideensammlung noch weitere tropische Pflanzenarten. Singapur ist ohnehin eine sehr grüne Stadt und sicherlich ein weltweites Vorbild für die Stadtentwicklung. Hochhäuser und Grünflächen bilden eine perfekte Symbiose; an den Häuserfronten hängen Rankpflanzen und Palmen stehen auf den Dächern. Im Mount Faber Park schlängeln sich die Henderson Waves durch die Höhe, eine hölzerne Brücke mit Blick auf die Skyline und Sentosa Island. 

Die verbleibenden Tage haben wir bei Anja übernachtet, einer Kollegin und Freundin, die für 2 Jahre in Singapur lebt und arbeitet. Eine zentral gelegene, schöne Wohnung in einem liebevoll angelegten Areal. Und auch der Blick auf die Skyline war traumhaft – und dieses Mal ohne eine Touristenschar. Vielen Dank für die wunderbaren Tage und deine Gastfreundschaft, Anja! 

Ein paar Tage in Singapur haben uns eines gelehrt:
in dieser Stadt geht es um Genuss und Konsum.

Unzählige Restaurants, Garküchen, Cafés und Shopping Malls ermöglichen dies. Traditionell oder modern. Exklusiv oder to-go. Singapur bietet ausreichend Auswahl für jeden Geschmack. In dem entspannten Viertel Tiang Bahru mit seinen kleinen Shops und Cafés kann man beispielsweise im Plain Vanilla Café bei Cupcakes und Kaffee den Nachmittag genießen. Singapur ist aber auch ein teures Pflaster. Eine Portion French Fries im Marina Bay Sands Hotel bekommt man für 18 S$ (ca. 12 EUR), einen Cappuccino im Café je nach Viertel 6.50-8.50 S$ und ein Bier kann auch schon 15 S$ kosten. Aber es lässt sich auch preiswert und lokal essen gehen: in den sog. hawker centres, food courts aus vielen kleinen Garküchen mit asiatischen und indischen Speisen. Für 3-4 S$ bekommt man z.B. gebratene Nudeln, Chicken Rice oder Gerichte mit Meeresfrüchten. Zum Abschluss dann noch eine Kokusnuss oder einen frisch gepressten Saft für 2-3$. Die streng kontrollierten Küchen und ihre Hygienestandards werden mit A-C klassifiziert (sehr gut – mangelhaft). Auf der berühmten Lau Pa Sat Straße werden abends pünktlich um 19 Uhr die Tische und Stühle auf die Straße geräumt – traditionell werden hier Satay-Fleischspieße serviert. Bei lauwarmen Temperaturen herrscht hier abends eine tolle Atmosphäre mit den offenen Grillständen vor dem Hintergrund der modernen Hochhäuser des Financial Districts. 

Nächste Etappe: Hong Kong!