Costa Rica: Vogelbeobachtung im Baumhaus

Nach der Atlantikküste führte uns unsere Reise bis hoch zur Nicaragua Grenze. In der Maquenque Eco Lodge haben wir 2 Nächte in einem Baumhaus in 12 m Höhe verbracht. Papageien und Kolibris flogen an uns vorbei, von weitem hörten wir wieder die Brüllaffen.

Vor dem Restaurant lockten Futterstellen mit Bananen unterschiedliche Vögel an – unter anderem kleine grüne Papageien und zu unserer Freude sogar einen Tukan. Mit einem Kanu haben wir anschließend die kleine Lagune am Regenwald mit ihren Schildkröten und Kaimanen erkundet. Ein magischer Ort wie aus dem Film. Sobald die Sonne untergegangen war, war es stockdunkel; ein lupenreiner Sternenhimmel ohne jegliche Lichtverschmutzung. Auf dem Weg zum Baumhaus deckte unsere Taschenlampe unzählige Augenpaare auf dem Wasser auf. 

Nach einer unerwartet ruhigen Nacht machten wir eine Bootstour auf dem Rio San Carlos bis zur Grenze zu Nicaragua. Leider ähnelte die Tour einer Butterfahrt für Senioren (so stellen wir uns das zumindest vor) und wir machten mehr Pausen als Meter zu Fuß. Leider eine klassische Touristentour. Nachmittags versuchten wir unser Glück erneut und machten einen geführten Rainforest Walk. Neben Wasserlianen und giftigen Fröschen erklärte uns der Guide auch die unterschiedlichen Vögelrufe – so sahen wir zwar keinen Tukan, aber zumindest konnten wir ihn hören. 

Nach den Tagen im Baumhaus ging es weiter in Richtung Westen in die Hochebene mit dem Ziel der Tenorio Lodge am Tenorio Vulkan Nationalpark in Bijagua. Die Luftfeuchtigkeit war in diesem Gebiet unglaublich hoch - der Versuch ein paar T-Shirts zu waschen, scheiterte kläglich. Selbst nach einer Trocknung mit dem Föhn wurde die Kleidung innerhalb kurzer Zeit wieder feucht. Hinzu kam, dass es während unseres Aufenthalts fast unaufhaltsam geregnet hat. Mit Regen sind wir aus Hamburg ja bestens vertraut, aber in Verbindung mit dem teilweise heftigen Sturm haben wir auf den Besuch des bekannten Wasserfalls am Rio Celeste verzichtet. Bei Regen wird die sonst azurblaue Lagune am Wasserfall aufgrund der Sedimente zu einem braunen Tümpel. Um Tiere zu beobachten, mussten wir aber gar nicht weit fahren. Bei einer kleinen Wanderung durch das Lodge Areal konnten wir ein Faultier und Brüllaffen sehen. Vor dem Hauptgebäude suchten zahlreiche unterschiedliche Vögel und Kolibris die Futterstellen auf und abends in der Dusche begrüßte uns ein Frosch, der sich irrtümlich oder absichtlich dorthin verirrt hatte.

Kolibris sind die wohl faszinierendsten Tiere auf unserer Reise. Sie sind blitzschnell, bemerkenswert wendig und die einzigen Vögel, die rückwärts fliegen können.

Nicht weit von unserer Lodge entfernt haben wir noch eine Wanderung im Regenwald über Hängebrücken unternommen - im strömenden Regen, aber dafür alleine. Nur ein Brüllaffen-Pärchen mit Baby hat uns lauthals auf dem Weg begrüßt .

Das Örtchen Bijagua ist auch aus einem weiteren Grund einen Besuch wert: in dem kleinen Café Coffee la Semilla haben wir den bis dato besten Espresso der Costa Rica Reise getrunken. Man könnte meinen, in einem der weltweit führenden Kaffeeanbauländer gibt es an jeder Ecke guten Kaffee. Aber irgendwie ist dem nicht so. Gerne hätten wir auch noch eine Kaffeetour auf einer der Plantagen gemacht, leider waren die meisten in der Region um den Vulkan Arenal, der nicht auf unserer Strecke lag.