Honiganalyse: das steckt drin im Naturprodukt

Honig ist wie eine Wundertüte: ein überraschender Mix aus Geschmacksnuancen, die jedes Mal wieder erfreuen. Ein neu bepflanztes Feld in Bienenstock Nähe, eine besonders warme Saison oder einfach die Zufälligkeit der Wahl der Blüten. Es gibt viele Faktoren, die die Zusammensetzung des Honigs beeinflussen. 

Wo haben sich unsere Bienen herumgetrieben? 

Um zumindest ein paar Hinweise auf die Flugrouten zu bekommen, gibt es die Möglichkeit einer Honiganalyse. Das Institut für Bienenkunde Celle bietet solche Vollanalysen an. Für Berufsimker und Imker, die im großen Stil ihren Honig verkaufen, kann eine solche Analyse sogar unabdingbar sein. Bei der Vermarktung kann so gewährleistet werden, dass der Honig die Qualitätsanforderungen des DIB und der Honigverordnung erfüllt. Auch eine Sortenbestimmung (z.B. Raps, Linde, etc) kann so erfolgen.

Für uns ist es eine spannende Möglichkeit besser zu verstehen, wo die Bienen überall auf Nektarsuche waren. Und wir sind jedes Mal überrascht, was für Pflanzen in unserer Nachbarschaft blühen.

Bei einer solchen Honiganalyse können neben einer Pollenanalyse auch chemische und physikalische Eigenschaften ermittelt werden, wie z.B. der Wassergehalt, Leitfähigkeit oder Invertase. Für uns aber ist die Pollenverteilung im Honig der spannendste Befund. Dabei wird die relative Häufigkeit gefundener Pollen bestimmt (auf 500 ausgezählte Pollen).  Für unsere Juli Ernte setzt sich der Honig beispielsweise wie folgt zusammen:

  • 23% Linde

  • 13% Edelkastanie

  • 11% Weide

  • 10% Spargel

  • 10% Raps

  • 6% Himbeere

  • 27% Sonstige (wie z.B. Ahorn, Birke, Hortensie, Klatsch-Mohn)

Fazit: Eine Honiganalyse liefert Antworten auf spannende Fragen der Nektarsuche. es ist immer wieder faszinierend, aus welchen Blüten sich der Honig letztendlich zusammensetzt. Unsere Bienen sind wahre Gourmets und unsere Nachbarschaft ein Bienen-Buffet.

Luise JacobsKommentieren