In der europäischen Karibik: Sardinien

Um kurz nach 6 Uhr morgens sind wir nach der Fährankunft in Porto Torres im Norden Sardiniens bei Sonnenaufgang die Küste entlanggefahren. Das Meer leuchtete so blau wie wir es selten gesehen haben.

Die ersten Nächte verbrachten wir in einem pittoresken Dorf namens Vignola Mare, auf dem schönen Stellplatz Oasi Gallura. Ein Ort wie aus dem italienischen Bilderbuch: ein kleiner Supermarkt, eine Handvoll Restaurants, in denen wir unseren Espresso genießen und ein langer Strand, von dem aus wir die Umrisse Korsikas erkennen konnten. Bei Wind ist dies auch ein hervorragender Kite Spot.

Was wir auf unserer nächsten Etappe gelernt haben: SS bei italienischen Straßen steht für „Strada Statale“ und SP für „Strada Provinziale“. Mit Pech ist eine SP so eng, dass ein entgegenkommendes Fahrzeug eine zeitaufwendige Herausforderung wird. Zudem haben im Mai nicht alle Campingplätze geöffnet - es lohnt sich vorher zu prüfen, welche Plätze bereits in die Saison gestartet sind.

Schließlich haben wir in San Teodoro auf dem Platz San Teodoro La Cinta einen empfehlenswerten Platz gefunden. Direkt am langen, weißen Sandstrand gelegen, ist der Platz super gepflegt und scheint ein Treffpunkt für alle Elternzeit-Reisende zu sein. Mit dem Fahrradanhänger lassen sich von dort aus tolle Ausflüge in den Stadtkern und seine Cafés oder zu weiteren Stränden unternehmen. Auch hier hätte man bei mehr Knoten gut im Flachwasser kiten können.

Nur eine kurze Fahrt entfernt liegt Cala Liberotto, wo wir auf dem Campingplatz Cala Ginepro weitere Tage an der Ostküste verbracht haben. Ein großer Platz, der aber in der Nebensaison sehr ruhig ist und wunderschöne Strandabschnitte zum SUPen bietet.

Nach den Strandtagen an der Ostküste wollten wir die wildere, rauere Seite Sardiniens entdecken und sind quer durchs Land gefahren. Die Campingplätze haben uns aber nicht zugesagt und wir haben die Nacht in Torre dei Corsari verbracht - an einem Turm mit Blick auf die Küste, eine große Düne und einen langen Sandstrand. Ein wundervoller Platz für die Nacht.

Unser Plan die Westküste zu erkunden, wurde jedoch durch einen Krankenhaus Besuch mit unserem Sohn vernichtet. Nach einem nächtlichen Besuch der Notaufnahme in Cagliari sind wir im Süden geblieben und haben zunächst ein paar Stunden bei einem Kite Spot in Punta Trettu gestanden, sind dann aber abends auf dem Campingplatz Torre Chia in Chia gelandet. Im Vergleich zu den vorherigen Orten und Plätzen eher nicht zu empfehlen, weshalb wir weiter an der Küste in den Südosten gefahren sind. Nach einem Spaziergang durch Porto Pino und den hübschen Hafen haben wir eine Nacht in Costa Rei auf dem Platz Capo Ferrato verbracht. Eigentlich ein sehr schöner, gepflegter Platz direkt am Strand, aber auch der teuerste mit 31,50 EUR/Nacht in der Nebensaison.

Zwei entspannte Tage haben wir in Porto Corallo auf dem Stellplatz Bellavista Camperservice verbracht. Direkt am langen, hübschen Strand gelegen konnten wir mit dem Baby in der Trage am Strand spazieren oder im Kinderwagen ins Café im nächsten Ort wandern. Puristisch und authentisch.

Die letzten Tage auf Sardinien haben wir noch ein wenig nördlicher an der Küste in Bari Sardo auf dem Campingplatz Villagio L‘Ultima Spiaggia verbracht. Ein großer, gepflegter Platz, der in der Nebensaison sehr angenehm ist und eine urige Bar am Strand in der Nachbarschaft hat.

Nach 2,5 Wochen Sardinien haben wir die Fähre von Cagliari nach Neapel mit Grimaldi Lines genommen.

Fazit: Sardinien ist eine wunderschöne Insel, Die sich hervorragend für eine reise mit Baby im WOHNMOBIL eignet.