Argentinien/Brasilien: Iguazu Wasserfälle und Rio da Prata

Fast 4.000 km von Buenos Aires nach Rio de Janeiro hatten wir auf der letzten Etappe unserer Weltreise vor uns. Bisher sind wir vorwiegend auf eigene Faust mit dem Mietwagen unterwegs gewesen und haben die Länder erkundet. Für diese Etappe hatten wir eine Tour mit Dragoman gebucht - eine Gruppenreise mit bis zu 20 anderen Personen. Eine vordefinierte Route und ein Mix aus Zelt, Hostel und Hotel, auf deren Auswahl wir keinen Einfluss hatten. Für uns also ein absolutes Reise-Experiment. 

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Experiment Gruppenreise

von Buenos Aires nach Rio de Janeiro

Gruppenreise.
Albtraum oder Abenteuer? Für uns ein Reise-Experiment.

Unsere Gruppe war bunt gemixt: jüngere, ältere, Alleinreisende, Paare. Aus den USA, England, Australien, Kanada, Neuseeland und Deutschland. Die ersten beiden Tage im Truck namens Rosita fuhren wir jeweils ca. 10-12 Stunden. Ohne Klimaanlage bei 35 Grad nicht gerade ein angenehmer Trip. Hinzu kam, dass wir am ersten Tag in Zelten auf einer Wiese am Fluss in einem kleinen Dorf Yapeyu übernachtet hatten. Keine Duschen, keine Toiletten. Eben Camping pur.

Der Slogan von Dragoman lautet „It’s the journey, not only the destination.“ Wenn jeder Tag aus stundenlangem Fahren und Schwitzen im Truck besteht, lernt man aber auch nicht viel von Land und Leuten kennen; nur die Reise-Stories der anderen Mitreisenden. Die ersten Tage des Reise-Experiments waren daher eher enttäuschend. Nach ca. 1.500 km hatten wir Iguazo do Foz in Brasilien, direkt hinter der Argentinischen Grenze, erreicht. In einem Hostel sollten wir die nächsten Nächte verbringen. Nachdem unser erstes Zimmer nach Rauch stank und feuchte Wände hatte, versuchten wir es in einem neuen Zimmer. Da in Zimmer 2 die Toilette undicht war und aus dem Nichts eine Ameisen-Invasion unser Badezimmer einnahm, wechselten wir erneut. Zimmer Nr 3 war endlich ok. 

Iguazu ist bekannt für seine Wasserfälle, die Iguazu Falls - eines der 7 Weltwunder der Natur. Sowohl von der Brasilianischen als auch der Argentinischen Seite lassen sich die beeindruckenden Wasserfälle besichtigen. Eine solche Attraktion - auch weit entfernt, 1.000 km im Landesinneren - zieht Horden an Menschen an. Massen an Touristen drängen sich entlang der Pfade und Brücken bis zu den Aussichtspunkten. Wenn man es aber bis zum Ausblick geschafft hat, wird man mit spektakulären Blicken auf die gewaltigen Wasserfälle belohnt. Direkt neben dem Iguazu Nationalpark liegt der Vogelpark Parque das Aves, ein liebevoll angelegter und sehenswerter Park mit exotischen Vogelarten und einer tollen großen Ara-Voliere.

Am nächsten Tag hatten wir den wohl längsten Tag Fahrt vor uns: 14 Stunden. 06:00 Uhr losfahren. Das Etappenziel war ein kleiner Ort namens Bonito in Brasilien. Ein hübsches, gepflegtes Örtchen mit Mosaikmotiven auf den Wegen und einer Hauptstraße mit Cafés und Shops. Auf der Suche einem coolen Kaffee-Spot wurden wir im schicken Corsini Café fündig - hübsch eingerichtet, grandioser Kaffee und ein sehr freundlicher Inhaber, der uns erstmal seinen wunderschönen, beigen VW Käfer präsentiert hat. 

Von Bonito aus haben wir einen Tagesausflug auf die Recanto Ecologica Rio da Prata gemacht. Ein 1.500 ha großes privates Areal, auf dem Ecotourismus und Viehhaltung betrieben wird. Ein wunderschöner, grüner Ort. Bereits zu Beginn begrüßten uns vier wilde rote Aras in den Bäumen. Teil des Areals ist der kristallklare Fluss Rio da Prata, in dem wir eine Schnorcheltour unternommen haben. Unglaublich artenreich und entspannend. Dank der leichten Strömung konnten wir uns stundenlang treiben lassen und die wunderbare Natur unter und über dem Wasser genießen: große Fischschwärme eine Handbreit entfernt, Kapuzineräffchen in den Bäumen. 

Auf dem Rückweg ins Hostel hielten wir beim Buraco das Araras an, einem Krater, der viele wilde Aras mit ihren Nestern in den Felswänden beherbergt. Ein Rundweg von ca 1.400 m führte am Krater entlang. Rote Aras und grüne Papageien flogen von Baum zu Baum, ihr Gekrächze wurde durch das Echo im Krater verstärkt. Ein beeindruckendes Naturschauspiel.