Buenos Aires: buntes Treiben in Südamerika

Hauptstadt Argentiniens. Megacity. Stilvoll und gegensätzlich. Buenos Aires hat Vieles zu bieten. 

In der Metropole Buenos Aires haben wir unsere ersten Schritte in Südamerika gemacht. Im ruhigen Geschäftsviertel Recoleta haben wir in einem gemütlichen airbnb übernachtet. 

Eine gute Infrastruktur mit Metro und Bus oder Taxi/Uber ermöglicht es, in wenigen Tagen einen guten Eindruck von der Stadt und ihrem Charakter zu bekommen. Sehr eindrucksvoll ist der Friedhof in Recoleta: mit Gräbern in Form kleiner Kapellen aus Marmor, Stein oder Beton gleicht das Areal einer eigenen Stadt. Nicht weit entfernt steht die bewundernswerte Skulptur Floralis Generica, eine Blumen-Stahlkonstruktion, deren metallische, bewegliche Blüten sich morgens öffnen und abends schließen. 

San Telmo ist mit seinen hübschen Altbauten eines der alten Viertel von Buenos Aires. Im Mercado San Telmo, der Markthalle, findet sich eine empfehlenswerte Ansammlung an Cafés, Restaurants und kleinen Shops. Im Full City Coffeehouse sitzt man mitten im trubeligen Geschehen und kann das Treiben bei einem guten Café Frio genießen. Weiter südlich befindet sich La Boca, laut einigen Reiseführern das Postkartenviertel mit seinen bunten Häusern. Eigentlich hat das Viertel eine ganz spannende Geschichte, aber außer in Szene gesetzten bunten Hauswänden sowie einer Restaurantmeile mit überteuerten und dreckigen Cafés konnten wir La Boca leider nichts abgewinnen. Das sah auch unser Uber-Fahrer so, der uns dort abholte und mit den Worten begrüßte: ,,Findet ihr La Boca gut? Ich finde es furchtbar.“ Wie Recht er hat. 

Viel mehr Glück hatten wir im weiter entfernten Patio de los Lecheros, einer Art Open-Air Markthalle mit Essen und Getränken im coolen Ambiente. Gutes Essen, tolle Stimmung und nette Leute - so hatten wir uns Buenos Aires vorgestellt. Auch das Viertel Palermo Soho hat uns mit seinen ultracoolen und hippen Kaffeeröstereien und Cafés begeistert. Nur knapp 5 km vom touristischen Zentrum entfernt, aber bereits eine ganz andere, viel entspanntere Welt in der Großstadt. 

Wir haben zwar weder eine Tango-Show besucht, noch ein Argentinisches Steak gegessen, aber zumindest sind wir in die Kaffeehaus-Kultur eingetaucht.

In den zahlreichen alten Cafés, wie dem Petit Colon mit Holzvertäfelungen und rustikal-charmanten Mobiliar servieren die Kellner noch im Sakko und mit Fliege. Auch bei einigen Gästen fühlt man sich in die Vergangenheit versetzt: ältere Männer im hellen Anzug mit Hut, hübsch gekleidete Frauen in bunten Etuikleidern und auffälligem Schmuck. Ein wunderbarer Anblick, der sich wahrscheinlich sonst nur in Wien finden lässt. Dass auch ein Buch-Shop altehrwürdig sein kann, haben wir zufällig herausgefunden. Beim Spaziergehen fiel uns das imposante Gebäude auf - ein ehemaliges Theater, das nun Bücher und ein Café auf drei Stockwerken beherbergt.

Während andere Souvenirs shoppten, waren wir einen Tag lang auf der Suche nach Schlafsack und Isomatte für unsere bevorstehende Überlandfahrt nach Rio de Janeiro. Nach gefühlt zwanzig Outdoor-Läden wurden wir fündig - insgesamt ein teueres Souvenir, aber zumindest waren wir nun gut ausgestattet. Denn nach 2 Monaten alleine reisen hieß es nun: drei Wochen mit anderen Leuten in einem Truck durch Argentinien und Brasilien fahren. An keinem anderen Tag waren Vorfreude und Neugierde so groß - wer reist mit uns, woher kommen die Leute, wie hoch ist der Altersdurchschnitt? Camping, here we go!