Brasilien: Feuchtsavannen-Gebiet Pantanal

Nach ein paar Tagen in Bonito ging es ins Pantanal, dem weltgrößten Feuchtsavannen Gebiet. Auf der Fazenda San Francisco, einer Art Farm mit Gästezimmern, haben wir unterschiedliche Aktivitäten unternommen: auf dem Boot den Fluss Rio Miranda entlang schippern, mit der Bambus-Angel Piranhas fischen, auf dem Pferd durch die Kuhherden reiten und nach Anbruch der Dunkelheit im Safari-Wagen durch das Areal pirschen. Emus spazierten bei unserer Ankunft über den sandigen Platz. Von weitem konnten wir Aras in den Bäumen hören. Es waren Gelbbrustaras, die scheinbar regelmäßig gefüttert wurden - ein paar lockende Rufe des Lodge-Personals und Bananen überzeugte die fünf Aras, das Hauptgebäude anzufliegen. Leuchtende blaue Federn und eine, wie der Name verrät, gelbe Brust. 

Feuchtgebiete bringen in jeglicher Hinsicht eine hohe Artenvielfalt mit sich - nirgendwo sonst haben wir eine solch hohe Moskitodichte erlebt. Drei unterschiedliche Moskitosprays konnten die kleinen Blutsauger nicht aufhalten; jede erdenkliche freie Stelle (auch durch die Kleidung) wurde ausgenutzt. Nachdem wir tagsüber auf den Feldern und am Fluss Capybara-Wasserschweine, Kaimane und diverse Vogelarten (z.B. Geier, Kraniche, Storche, Papageien, Aras, Tukane, Eule, Eisvogel, Adler) beobachten konnten, war die Night-Safari ein weiteres Highlight. Im Safari-Wagen in der Dunkelheit mit Spot-Scheinwerfer waren wir auf der Suche nach nachtaktiven Tieren. Und wir hatten Glück: ein seltener Jaguar spazierte auf der anderen Ufer-Seite durch das hohe Gras. Ein majestätisches und bildschönes Tier. Nach Löwen und Tigern ist der Jaguar die drittgrößte Großkatzenart. Oftmals mit einem Leoparden verwechselt, ist der Jaguar kräftiger gebaut als sein Verwandter und hat kleine schwarze Punkte in den schwarzen, runden Flecken. Beseelt vom Anblick des gefährdeten Jaguars fuhren wir weiter und sollten noch einer Eule und zwei riesigen Ameisenbären begegnen. 

Was wir nach fast 2 Wochen mit der Truck-Truppe definitiv sagen können: Experiment Gruppenreise ist nicht geglückt.

Für uns ist die Gruppenreise im Truck eine Art des Reisens, die wir nicht noch einmal machen werden. Tagelange Fahrten im Truck, ohne die brasilianische Umgebung wirklich kennenzulernen, wenig Raum für Ruhe und Zeit alleine und nicht zu vereinbarende Ansprüche an Ordnung und Hygiene. Die wertvolle Zeit, die man zum Reisen hat, soll Spaß machen. Allzu oft haben wir uns aber während der Überland-Etappe unwohl und unglücklich gefühlt. Aber auch solche Erkenntnisse gehören zu einer Weltreise.